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60 min

Rudolf Kasztner: Verhandlung mit dem "Bösen" – Held oder Komplize?

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Über den Workshop

Vor einigen Jahren gab mir ein Freund ein Buch mit dem Titel Kasztner’s Train – The True Story of an Unknown Hero of the Holocaust. Der Klappentext klang für mich zunächst wie ein fiktiver Roman – doch die Geschichte ließ mich nicht mehr los. Ich begann zu recherchieren, traf schließlich seine Enkelin und besuchte sein Grab auf dem Friedhof Nachalat Yitzhak in Tel Aviv.

Rudolf (Rezső) Kasztner gehört zu den umstrittensten Persönlichkeiten der Holocaust-Geschichte. Als führendes Mitglied des Budapester Hilfs- und Rettungskomitees verhandelte er 1944 direkt mit hochrangigen SS-Offizieren, darunter Adolf Eichmann, um die Freilassung einer Gruppe ungarischer Jüdinnen und Juden zu erreichen – im Austausch gegen Geld, Waren und Stillschweigen.

Der sogenannte „Kasztner-Zug“ brachte schließlich 1.684 Menschen in die Schweiz. Doch seine Rettungsaktion löste heftige Diskussionen aus – bereits zu seinen Lebzeiten und bis heute. War Kasztner ein mutiger Realist, der das Unmögliche versuchte? Oder trug er mit seinen Entscheidungen – bewusst oder unbewusst – zur Logik der Vernichtung bei?

In diesem Workshop werfen wir einen Blick auf die historischen Hintergründe, die moralischen Dilemmata und die politischen Spannungen rund um Kasztners Handeln. Wir beleuchten, wie sein Fall das junge Israel in den 1950er-Jahren erschütterte – besonders durch den aufsehenerregenden Verleumdungsprozess – und fragen: Ist moralische Klarheit in einer Zeit moralischen Zusammenbruchs überhaupt möglich?

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