Wo warst du am 04.11.1995? - 30 Jahre nach der Ermordung von Itzchak Rabin (ז"ל)
- Henry Jakubowicz
- 29. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Mein persönlicher #Moment aus Israel
Fast jeder aus meiner Generation erinnert sich genau, wo er war, als er die Nachricht hörte.Wenn man mich fragt, „Wo warst du am Abend des 4. November 1995?“, tauchen sofort Bilder auf – ähnlich wie die heutige Generation in Israel und weit darüber hinaus sofort weiß, wo sie war am 07. Oktober 2023.
Nächste Woche begehen wir den Gedenktag zur Erinnerung an die Ermordung des ersten in Israel geborenen Premierministers, Itzchak Rabin (sel. Andenken), der vor 30 Jahren, an einem Samstagabend, von einem jüdischen israelischen Attentäter erschossen wurde.
Ich war damals gerade erst angekommen.Am 22. September 1995 hatte ich Alijah nach Israel gemacht – mit einem positiven, ja fast naiven Glauben an dieses Land. Dieser Glaube ist über die Jahre geblieben – vielleicht etwas weniger naiv, aber nicht weniger positiv.
Meine Eltern hatten damals eine kleine Mietwohnung, etwa zehn Minuten vom Kikar Malchei Israel (Platz der Könige) entfernt – wie der Platz damals noch hieß, bevor er zum #Rabin-Platz wurde. Am Schabbat-Nachmittag ging ich dort spazieren und merkte, dass an diesem Abend „etwas Größeres“ stattfinden sollte. Ich sah die Bühnen, die Schilder, die Menschen, die aufbauten – aber ich verstand noch nicht die Bedeutung dieses Abends in der israelischen Geschichte.
So verbrachte ich den Samstagabend zu Hause mit meinen Eltern – vor dem Fernseher.Und dann, gegen 21:40 Uhr, kam die erste Eilmeldung: ein Attentat auf den israelischen Premierminister.
„Es wurde auf Rabin geschossen.“
Ich war schockiert, verwirrt, fassungslos – aber überzeugt, dass Rabin gerettet werden würde.Das Ichilov-Krankenhaus lag ja gleich um die Ecke, und Israel hat hervorragende Ärzte.
Doch gegen 23:14 Uhr hörte ich im israelischen Fernsehen die Worte, die sich eingebrannt haben:
„Rabin ist tot.“
In diesem Moment brach für mich eine Welt zusammen.Ich konnte nicht glauben, dass so etwas in meinem Israel geschehen konnte.Und dann kamen die ersten Gerüchte – dass der Attentäter ein religiöser jüdischer Israeli sei.
„Das kann niemals sein!“
Ich weiß noch genau, wie ich diesen Satz laut rief. Doch dann zeigten sie die ersten Bilder von Yigal Amir – und das war einer der seltenen Momente in meinem Leben, in denen ich mich geschämt habe, Jude und Israeli zu sein.
💬 Einladung zum Gedenkabend
Zum 30. Jahrestag der Ermordung von Itzchak Rabin (ז"ל) lade ich gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Frankfurt herzlichst ein:
Online-Zoom-Abend am 02. November 2025
🕘 Beginn: 17:00 Uhr (deutscher Zeit) - 60min
📍 Thema: „30 Jahre nach dem Attentat auf Premierminister Rabin - Rückblick und Perspektiven“
💻 Format: Vortrag & Gespräch - LIVE aus Israel
👉 Mehr Informationen und zur Anmeldung hier: https://www.momentfromisrael.com/de/event-details/30-jahre-nach-dem-attentat-auf-premierminister-rabin-ruckblick-und-perspektiven





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